Künstliche Intelligenz für Cineasten

Marke People Data & Tech Lifestyle
31.07.2023

Nicht immer geht es schief. Aber ziemlich oft.

Hollywood und Co. sind schon länger fasziniert von Geschichten, die davon handeln, was Künstliche Intelligenz für uns Menschen bedeuten könnte. Werfen wir mal einen Blick auf eine von uns völlig subjektiv ausgewählte Zusammenstellung ein paar weniger KI-Highlights der Filmgeschichte.

2001: Odyssee im Weltraum

Stanley Kubrick (1968)

Der Science-Fiction-Klassiker erzählt eine metaphorische Geschichte über die menschliche Entwicklung und den Kontakt mit außerirdischer Intelligenz. Der Film ist eigentlich in vier Teile gegliedert, von denen jeder eine unterschiedliche Phase der Geschichte darstellt. Es beginnt mit Menschenaffen, die erstmals mit einem mysteriösen schwarzen Monolithen in Berührung kommen. Diese Begegnung verändert ihr Verhalten und bringt ihnen den Umgang mit Werkzeugen und Techniken bei.
Dann befinden wir uns im Jahr 2001, die Menschheit hat den Weltraum erreicht und ein weiterer Monolith wird auf dem Mond entdeckt. Er sendet ein Signal in Richtung Jupiter. Grund genug für die Raumfahrtmission Discovery One. Neben den Astronauten Bowman und Poole an Bord: der intelligente Computer HAL 9000, der im dritten Teil beginnt, gegen die beiden zu agieren. Bowman überlebt die Sabotageakte von HAL 9000 und reist alleine weiter zu einem Monolithen in der Nähe des Jupiters. Dort durchläuft er eine Reihe surrealer und mystischer Erfahrungen, die ihn in eine metaphysische Dimension führen. Im vierten und letzten Teil wird er durch ein kosmisches Sternentor geschickt und erlebt eine bizarre Reise durch Raum und Zeit. Während er sich weiterentwickelt, wird er schließlich zu einer neugeborenen Form der menschlichen Existenz.
2001: Odyssee im Weltraum ist berühmt für seine bahnbrechenden Spezialeffekte, seine atemberaubenden Visualisierungen und seine kryptische Erzählstruktur. Der Film stellt philosophische Fragen über den Ursprung und die Zukunft der Menschheit, den Einfluss außerirdischer Intelligenzen und die Suche nach unserem Platz im Universum.

Westworld

Foto © Metro-Goldwyn-Mayer/Amazon

Michael Crichton (1973)

In einem futuristischen Freizeitpark, Delos genannt, können zahlende Gäste drei verschiedene Welten erleben: den Wilden Westen, das mittelalterliche Europa und das antike Rom. Der Park wird von hochentwickelten, realistisch aussehenden Robotern, den sogenannten Hosts, bevölkert. Die Hosts sind nicht von echten Menschen zu unterscheiden und wurden entwickelt, um den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Die Androiden können verletzt oder gar getötet werden, während den Menschen durch eine spezielle Sensorik in den Waffen nichts geschieht. Für Peter Martin und seinen Freund John Blane scheint alles zunächst perfekt zu laufen, aber dann beginnen einige der Hosts, abnormales Verhalten zu zeigen und die Gäste anzugreifen. Insbesondere der Gunslinger (Yul Brynner), ein besonders fortschrittlicher Roboter-Cowboy, wird zu einer ernsthaften Bedrohung, weil er den Freunden nachstellt. Die beiden müssen um ihr Überleben kämpfen und entdecken dabei die zunehmende Dysfunktionalität des Parks und seiner Roboterkreaturen.

Die Frauen von Stepford

Foto © Metro-Goldwyn-Mayer/Amazon

Bryan Forbes (1975)

Joanna Eberhart und ihre Familie ziehen in die idyllische Stadt Stepford. Schnell bemerkt Joanna, dass die Frauen dort eine seltsame Gleichförmigkeit und Untertänigkeit aufweisen. Allesamt perfekte Hausfrauen, die sich hauptsächlich um die Bedürfnisse ihrer Ehemänner kümmern und keine eigenen Ambitionen oder Meinungen zu haben scheinen. Joanna freundet sich mit Bobbie an, die ebenfalls das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt. Gemeinsam beginnen sie, Nachforschungen anzustellen, und kommen einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Sie entdecken, dass die Männer von Stepford ihre Frauen durch perfekte, roboterähnliche Duplikate ersetzt haben, um eine patriarchalische Vorstellung von idealer Weiblichkeit aufrechtzuerhalten. Als Joanna immer weiter in den Sog des Geheimnisses gezogen wird, versucht sie verzweifelt, sich und ihre Familie vor dem Schicksal der anderen Frauen zu bewahren. Dabei gerät sie in einen Kampf gegen die Männer von Stepford und ihre perfekte, aber gefährliche Gemeinschaft.
Die Frauen von Stepford behandelt Themen wie Geschlechterrollen, Unterdrückung und den Verlust der Individualität. Und nutzt dazu das Vehikel der Künstlichen Intelligenz. Der Film erzeugt eine beklemmende Atmosphäre und bietet eine eindringliche Reflexion über die Rolle der Frau in der Gesellschaft. In A.I. – Künstliche Intelligenz von Steven Spielberg kommen Frauen 2001 übrigens endlich auch zu ihrem Recht. Mit dem künstlichen Liebhaber Gigolo Joe, gespielt von Jude Law, kann kein Mann aus Fleisch und Blut im Bett auch nur ansatzweise mithalten. Und Joe ist sich dieser Tatsache durchaus bewusst.

Blade Runner

Foto © Warner Brothers

Ridley Scott (1982)

Der Film spielt in einer düsteren Zukunftsvision des Jahres 2019 in Los Angeles. Die Handlung dreht sich um den Blade Runner Rick Deckard, der als Spezialagent damit beauftragt ist, sogenannte Replikanten aufzuspüren und zu eliminieren. Replikanten sind hochentwickelte künstliche Menschen, die von der Tyrell Corporation hergestellt wurden und auf der Erde illegal sind. Sie haben eine begrenzte Lebensdauer und werden als Sklavenarbeiter im Weltraum eingesetzt. Als eine Gruppe von Replikanten die Erde betritt, um nach ihrem Erschaffer, dem Tyrell-Corporation-Gründer Eldon Tyrell, zu suchen, wird Deckard damit beauftragt, sie auszuschalten. Während seiner Mission trifft Deckard auf Rachael, eine neuere und besonders fortschrittliche Art von Replikantin, die jedoch nicht weiß, dass sie eine KI ist. Die Begegnung mit Rachael führt zu einer Beziehung zwischen den beiden. Im Verlauf des Films stellt sich heraus, dass die Replikanten trotz ihrer künstlichen Natur eine starke Sehnsucht nach einer längeren Lebensdauer und ihrer Freiheit haben. Deckard gerät in Konflikte, als er sich mit der Menschlichkeit der Replikanten auseinandersetzt, und beginnt, seine Aufgabe zu hinterfragen. Die Jagd auf die Replikanten und die persönliche Entwicklung von Deckard kulminieren in einem finalen Showdown zwischen ihm und dem Anführer der Replikanten, Roy Batty.
Blade Runner ist bekannt für seine düstere Atmosphäre, die visuelle Opulenz seiner futuristischen Szenerien und die philosophischen Fragen, die er über die menschliche Identität und die Grenzen der Künstlichen Intelligenz aufwirft. Der Film hat einen nachhaltigen Einfluss auf Filmindustrie und Popkultur ausgeübt.

Terminator

Foto © Sony Corporation of America

James Cameron (1984)

Wir befinden uns im Jahr 2029. In der Welt tobt ein erbitterter Kampf zwischen der Menschheit und Maschinen, die die Kontrolle übernommen haben. Die von einem KI-System namens Skynet geschaffenen Maschinen haben die Menschheit fast ausgelöscht und regieren mit eiserner Hand. Um die menschliche Rebellion zu beenden, entsendet Skynet einen sogenannten Terminator, einen mächtigen und tödlichen Cyborg, zurück ins Jahr 1984. Er hat die Mission, Sarah Connor zu töten, da ihr zukünftiger Sohn, John Connor, der Anführer des menschlichen Widerstands werden wird. Sarah wird zur Zielscheibe des Terminators, der skrupellos und unaufhaltsam Jagd auf sie macht. Doch ihr Schicksal ändert sich, als ein Rebell aus der Zukunft namens Kyle Reese ebenfalls zurückgeschickt wird, um sie zu beschützen. Kyle erzählt Sarah, was die Zukunft für die Menschheit bereithält, und gemeinsam versuchen die beiden, den Terminator zu besiegen und zu überleben. Es entwickelt sich eine packende Verfolgungsjagd, bei der der Terminator unaufhaltsam und tödlich scheint. Sarah und Kyle versuchen, ihm zu entkommen, und wollen eine Welt retten, die noch gar nicht existiert.
Terminator war ein bahnbrechender Film, der für seine atemberaubenden Action-Szenen, seine innovative Darstellung und seine ikonische Besetzung bekannt wurde, insbesondere Arnold Schwarzenegger in der Rolle des Terminators. Terminator etablierte sich als Klassiker des Science-Fiction-Genres und prägte das Bild der kaltblütigen und unaufhaltsamen Killermaschine.

Per Anhalter durch die Galaxis

Foto © Walt Disney Pictures

Garth Jennings (2005)

Der perfekte Durchschnittstyp Arthur Dent erfährt, dass die Erde von Außerirdischen zerstört werden soll, um Platz für eine intergalaktische Hyperraum-Autobahn zu machen. Gerade rechtzeitig wird Arthur von seinem exzentrischen Freund Ford Prefect gerettet, der in Wirklichkeit ein Außerirdischer und Autor intergalaktischer Reiseführer ist. Arthur und Ford begeben sich auf eine turbulente Reise durch das Universum und treffen dabei auf eine bunte Mischung von Charakteren und verschiedene Künstliche Intelligenzen. Zum Beispiel auf den paranoiden Androiden Marvin, der eine außergewöhnliche Intelligenz besitzt. Trotzdem ist er unglücklich und gelangweilt von seiner Existenz und neigt dazu, pessimistische und düstere Kommentare abzugeben. Trotz seiner Fähigkeiten wird Marvin von den Menschen oft ignoriert oder als lästig empfunden. Sie begegnen auch dem Supercomputer Deep Thought. Ein mächtiger Computer, der über immense Rechenkapazität verfügt und als der größte Computer aller Zeiten bezeichnet wird. Sein Zweck besteht darin, die Antwort auf die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und allem zu berechnen.
Die Antwort ist nicht nur Fans bekannt. Die Künstliche Intelligenz wird in Per Anhalter durch die Galaxis nicht als bedrohlich oder kontrollierend dargestellt, sondern bildet eine Facette des skurrilen und absurden Universums des Autors Douglas Adams. Als sein Buch 1979 erschien, stand das Thema Künstliche Intelligenz noch nicht im Fokus wie heute. Daher liegt der Schwerpunkt eher auf humoristischen Aspekten als auf einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit KI-Themen.

Ob liebenswerte, freundliche oder tollpatschige Roboter mit ausgewachsenen Depressionen, ob Killermaschinen, perfekte Liebhaber oder lebensbedrohliche Superintelligenzen: Das Kino konfrontiert uns mit verschiedensten Visionen Künstlicher Intelligenz. Und zeigt auf, wie wichtig eine gründliche Auseinandersetzung mit den ethischen und existenziellen Fragen ist. Und wie groß die Verantwortung der Entwickler dieser Technologien.

WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf

Foto © Pixar/Disney

Andrew Stanton (2008)

Der animierte Film spielt in einer fernen Zukunft, in der die Erde verwüstet und von Müll bedeckt ist. Die Menschheit hat auf der Suche nach einem neuen Lebensraum den Planeten verlassen. Zurückgeblieben ist der kleine Roboter Wall-E, der als Letzter seiner Art auf der Erde den Müll komprimiert und stapelt, um Platz für eine mögliche Wiederbesiedelung zu schaffen. Wall-E hat über die Jahre eine Persönlichkeit entwickelt und fühlt sich einsam. Eines Tages erscheint ein weiblicher Erkundungsroboter namens Eve auf der Erde. Sie ist auf der Suche nach Anzeichen von Pflanzenleben. Wall-E verliebt sich in Eve und folgt ihr ins All, wo er eine gigantische Raumschiffkolonie entdeckt, auf der die mittlerweile übergewichtigen und abgestumpften Menschen leben. Sie haben sich an eine dekadente Lebensweise gewöhnt, bei der sie sich nicht mehr um ihre Umwelt kümmern müssen. Auf der Raumstation entdecken Wall-E und Eve eine große Verschwörung, die die Zukunft der Menschheit gefährdet. Mit Mut und Entschlossenheit versuchen sie, die Menschen zum Umdenken zu bewegen und die Erde zu retten. Eine völlig andere Darstellung Künstlicher Intelligenz: niedlich, liebenswert und keine Bedrohung, sondern die Rettung.

Ex Machina

Foto © Universal Pictures International

Alex Garland (2014)

Der Programmierer Caleb wird für eine Woche zum abgelegenen Anwesen seines reichen und exzentrischen Arbeitgebers Nathan eingeladen. Dort nimmt er an einem sogenannten Turing-Test teil, mit dem er die Fähigkeiten einer humanoiden KI namens Ava auf ihre Menschlichkeit überprüfen soll. Caleb ist fasziniert von Ava und baut eine emotionale Verbindung zu ihr auf. Während der Tests erkennt er jedoch, dass Nathan nicht alles über Ava und ihre wahren Absichten offenbart hat. Caleb beginnt, an Nathans Motiven und an seiner eigenen Sicherheit zu zweifeln. Als Caleb immer tiefer in das ­Geheimnis von Ava eintaucht, wird deutlich, dass nichts so ist, wie es zunächst scheint. Ex Machina ist bekannt für seine intelligente Handlung, seine beeindruckende visuelle Ästhetik und seine tiefgründige Erkundung von Themen wie Identität, Macht und Manipulation. Der Film stellt Fragen nach der Natur des Bewusstseins, der moralischen Verantwortung von KI und den ethischen Dilemmata, die mit der Entwicklung von intelligenten Maschinen einhergehen.

 

Dieser Artikel wäre übrigens ohne ChatGPT nie im Leben in dieser kurzen Zeit entstanden.

Autor
Jörg Dambacher

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