Ein Gespräch mit Ramona Kaden und Kai Halter über die Lust am Marketing in schwierigen Zeiten, neue Aufgaben für Marketers im Unternehmen und Marken in Zeiten von KI.
Ramona Kaden ist seit Gründung des Bundesverband Industrie Kommunikation im Vorstand tätig und seit Januar 2020 Geschäftsführerin des bvik. Kaden blickt auf über 20 Jahre Erfahrung in der Medienbranche zurück. Zuvor bekleidete sie verschiedene leitende Positionen innerhalb der Star Cooperation Gruppe, unter anderem als Geschäftsführerin, Marketing- und Personalleitung.
Kai Halter absolvierte nach einer gewerblich-technischen Ausbildung und zweijähriger Berufspraxis ein Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH). 1996 startete er beim Ventilatoren- und Motorenspezialisten ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG. Dort übernahm er 1997 die Position des Pressesprechers und war bis 2007 für die Unternehmenskommunikation zuständig. Heute verantwortet Halter als Vice President Marketing & Brand Management das weltweite Marketing von ebm-papst.
Gemeinsam mit seinen 5 Vorstandskollegen engagiert er sich seit der Verbandsgründung im Jahre 2010 ehrenamtlich für den Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. und ist seit Mai 2012 Vorstandsvorsitzender.
Liebe Ramona, lieber Kai, Deutschland erlebt das dritte Jahr mit einer Rezession in Folge. Und ich würde von euch gerne wissen: Wie groß ist in dieser Situation die Lust der B2B-Unternehmen auf Marketing, Marke, Werbung?
Also meine Lust auf Marketing, Marke, Werbung ist extrem groß, weil ich keine Lust habe, in der Rezession zu verharren. Ich möchte etwas unternehmen. Auch für den Standort Deutschland, dass wir da relativ schnell wieder rauskommen. Ich glaube, dass Marke und Marketing da eine ganze Menge dafür tun können, nicht nur, indem wir bunte Bilder malen, was uns ja gerne unterstellt wird, sondern tatsächlich auch in der Vorbereitung und Beeinflussung strategischer Entscheidungen. Da sind wir bei ebm-papst, glaube ich, auf einem ganz guten Weg. Und ja, deswegen ist meine Lust ziemlich groß. Schauen wir mal, was wir draus machen.
Ramona, was sagst du da aus Sicht der Mitglieder?
Wir erleben ja zwei Sichtweisen im Verband: Einerseits die B2B-Industrieunternehmen und natürlich die Agenturen. Was ich nach drei Jahren Rezession sicher sagen kann, ist, dass die Lust auf Marketing nie vergangen ist, sondern eher im Gegenteil, die ist sogar sehr, sehr groß. Also gerade in den letzten Jahren, auch schon in der schwierigen Zeit davor, man darf schließlich nicht vergessen, dass es ja davor die Corona-Krise gab. Ich meine, wir hatten mehrere Jahre, die dazu beigetragen haben, dass das Marketing ein Stück ins Wanken gekommen ist. Diese Jahre wurden aber aus meiner Sicht vom Marketing sehr, sehr positiv für sich genutzt. Also ich habe das Gefühl, dass das Thema Professionalisierung und Relevanz des Marketings in einzelnen Unternehmen gesteigert werden konnte. Auch jetzt in den Rezessionsjahren. Und das entspricht ja im bvik der Mission, die wir nach vorne treiben. Wir haben schlaue Geschäftsführungen erlebt, die erkannt haben, welche Relevanz Marketing für die strategische Ausrichtung ihrer Unternehmen einnehmen kann, wie man aufs Marketing setzen kann. Und da bestand und besteht tatsächlich auch eine Zukunft fürs Marketing.
Wir hatten mehrere Jahre, die dazu beigetragen haben, dass das Marketing ein Stück ins Wanken gekommen ist
Also du sagst, es gibt Geschäftsführungen, die in dieser, ich nenne sie mal Vorkrise, während der Corona-Phase erkannt haben, dass Marketing eben doch eine größere Bedeutung hat, als man bisher dachte? Verstehe ich das richtig?
Ja, ganz klar. Fangen wir mal bei der Corona-Krise an. Dort war das Problem, dass der persönliche Kontakt gefehlt hat. Der Vertrieb war nicht mehr so erfolgreich, also der klassische Vertrieb. Weil er seinen Job nicht mehr auf die altbekannte Art machen konnte.
Und das Marketing ist genau darauf angesprungen, auf Leadgenerierung, auf digitale Kanäle, auf digitale Kontakte, Veranstaltungen. Und da gibt es ganz viele Beispiele bei uns in der Community, die dort wirklich sehr erfolgreich Marketing betrieben haben und dadurch auch eine komplett neue Stellung im Unternehmen bekommen haben. Und das Ganze setzt sich logischerweise auch jetzt in den Krisenjahren fort. Kai Halter ist heute hier am Tisch. Der kann da auch viel erzählen, wie Marketing wirklich an der Seite der Geschäftsführungen strategisch das Unternehmen begleitet. Ob das jetzt mit Datenkompetenz, mit digitaler Kompetenz oder als innovativer Vorreiter im Unternehmen ist. So sehe ich das.
Ich glaube, eins der schönsten Beispiele ist doch ebm-papst. Ich kenne noch einige andere. Aber ebm-papst, und wie sich das Marketing intern neu positioniert hat, das ist eine Erfolgsgeschichte.
Wir haben angefangen, Marketing-Intelligence zu etablieren und zum Beispiel ganz einfach einen Sales Forecast KI-gestützt zu generieren. Und dieser Sales Forecast hat relativ schnell gezeigt, dass wir so 2,5 - 3 Prozent von der Realität weg sind und der abgefragte Forecast aus den Niederlassungen schwankte immer so um die 10 Prozent. Wir haben das dann so aufgebaut und etabliert, dass man daraus strategische Unternehmensentscheidung ableiten kann. Wir haben dann den direkt abgefragten Forecast irgendwann einschlafen lassen, weil der KI-gestützte einfach präzisere Daten liefert. Nachdem man gesehen hat, dass das funktioniert, gab es auch Bestrebungen, das dann eher im Strategiebereich oder in der Unternehmensführung zu etablieren. Dabei hatten wir das schon aufgebaut: Mit unseren Marktpotenzialanalysen, mit Dashboards für Marktentwicklungen, mit Wettbewerbsbeobachtungen.
Das ist also nicht das klassische Marketing mit Werbung usw. Es gehört aber auch zu den vier Ps (Produkt, Preis, Platzierung, Promotion) und ist deshalb ziemlich wichtig. Und das haben wir bei uns im Marketing etabliert, wir entwickeln das seitdem auch ständig weiter. Interessant ist zu sehen, was passiert. Die Vertriebskolleginnen und -kollegen kommen jetzt zu uns und sagen: Hey, da war doch jetzt eine Unternehmensberatung im Haus, die hat uns unsere Potenziale in Europa gezeigt und so und so und so. Könnt ihr uns das auf Länder und Kunden runterbrechen? Und das machen wir natürlich. Und dann schauen wir, dass wir darüber wieder einen Support für den Vertrieb hinkriegen. Zum Beispiel, indem wir darüber nachdenken, wie wir die Leads, die wir generieren, mit einer Kaufwahrscheinlichkeit ausstatten und diese in den Vertrieb geben können. Da sind wir zwar am Anfang. Aber wenn das funktioniert, dann wird es uns helfen, die Stellung vom Marketing einfach deutlich höher zu machen. Wir sind mittlerweile komplett weg von dieser Wahrnehmung: Naja, die malen die bunten Bildchen und die machen halt die Messen. Wir können wirklich sagen, dass wir die gesamte Journey unterstützen. Also vom ersten Kontakt bis dann hinten auch Aufträge ins Körbchen fallen. Diese Journey müssen wir als Marketing kennen und beherrschen. Da müssen wir über unsere Grenzen rausdenken. Wir müssen daran denken, welche Nutzen unsere Kunden und unsere Kollegen im Unternehmen von uns haben. Ich versuche, in meinem Team die Denke zu etablieren, dass jeder Marketing-Euro, den wir ausgeben, drei Euro mehr Umsatz bringen muss, als wenn wir diesen Marketing-Euro nicht ausgegeben hätten.
Und was erreiche ich damit? Eigentlich nichts anderes, als den Fokus meines Teams zu erweitern und darauf zu achten, welchen Euro jede und jeder Einzelne beeinflusst hat. Also in unserem Auftragskorb. Und jeder, der von uns beeinflusst wurde, das heißt, ob wir einen Messekontakt hatten usw., den rechne ich den drei Euro zu. Warum drei Euro? Zehn kamen mir ein bisschen viel vor, drei erschienen mir realistisch. Aber wie gesagt, eigentlich geht es mir darum, dass alle Menschen in unserem Marketing ihren Horizont erweitern. Wir wollen sagen: Hey, es hört nicht auf, wenn unsere Messe geil war, oder die Kampagne, sondern es hilft uns nur, wenn wir am Ende mehr Umsatz machen mit diesen Dingen. Das, glaube ich, macht dann richtiges und relevantes Marketing aus. Damit renne ich durchs Haus und verlange von allen, dass wir die ganze Kette beeinflussen. Und heraus kommt dann das, was Ramona gesagt hat: Dass wir als Marketing in einem Unternehmen wie unserem, einfach mehr gesehen werden und beitragen können. Ich bin allerdings sehr lange dabei und man vertraut mir auch.
Wir sind mittlerweile komplett weg von dieser Wahrnehmung: Naja, die malen die bunten Bildchen und die machen halt die Messen
Also ich versuche mal zusammenzufassen: Durch eine Krise ausgelöst, in der persönliche Kontakte nicht mehr möglich waren, erhielten Alternativlösungen ein anderes Gewicht. Und dafür kamen viele Ideen aus dem Marketing. Zweitens, Kai, durch zunehmende Digitalisierung, Verbesserungen im Datendickicht, mehr Transparenz, KI-Einsatz und all diese Dinge, kann das Marketing nachweisbare Ergebnisse liefern, wo man bisher nur vermutet hat. Und da beginnt die Relevanz.
Ramona, ich hoffe, du weißt noch den zweiten Teil deiner Antwort auf meine Eingangsfrage mit dieser Lust auf das Thema Marketing, Marke und Werbung?
Ok, das Thema Marke, also Lust auf Marke, Markenbewusstsein. Ich glaube schon, dass das eine sehr, sehr große Rolle spielt heutzutage, auch für den Standort Deutschland. Speziell dieses Markenbewusstsein und auch das Arbeiten mit der Marke aus dem Marketing heraus. Ich bin persönlich der Überzeugung, dass es zwar in den Unternehmen nach wie vor stark um das Thema Produktmarketing geht. Aber diese zu vermarktenden Produkte müssen auch gefunden werden. Gefunden in einer Welt mit immer mehr Wettbewerbern, aus anderen Ländern mit völlig anderen Produktionsbedingungen. Und diese Produkte müssen gefunden werden inmitten einer Informationsflut. Und jetzt kommt noch der Technologiewandel, in dem wir uns gerade befinden. KI und alles, was daraus entstehen wird. Ich glaube auch deshalb werden Marke und Marketing nach wie vor weiter an Relevanz und Bedeutung gewinnen. Wenn nicht diese Experten, wer soll es denn sonst im Unternehmen machen? Natürlich kann man sagen, die IT-Abteilung wird das später mal übernehmen, aber ich glaube, man braucht dieses Marken- und Marketingverständnis, um genau das alles nach vorne zu treiben. Und ich sehe da halt extrem viel Innovationspotenzial in den einzelnen Industrieunternehmen und ihren Marketingabteilungen.
Die zweite Seite unseres Verbandes, das ist ja die ganze Agenturwelt. Und die befindet sich momentan mitten in einem extremen Technologiewandel. Für die geht es, glaube ich, um das Finden eines neuen Selbstverständnisses. Wie werden sich die Kunden aufstellen, wie werden sie sich selbst aufstellen und wie wird ihre Rolle in der Zukunft aussehen. Aber was ich auch da merke ist, dass die Lust auf ihren Job, aufs Marketing nicht verloren gegangen ist. Ich spüre eher die Lust, sich neu zu formieren, Lust, in Veränderungsprozessen zu arbeiten. Wir haben in diesem Jahr das Wort Zukunftslust für uns geprägt. Und die gibt es tatsächlich auf beiden Seiten.
Okay, aber wenn ich mir jetzt mal die Realität anschaue, ihr fragt ja regelmäßig die Entwicklung der Budgets ab. Und ich tippe jetzt mal so ins Blaue, weil ich die letzten Ergebnisse nicht kenne, dass die in einem zweistelligen Prozentbereich runtergegangen sind, richtig?
Ich habe die aktuellen Zahlen tatsächlich vorliegen, denn wir haben gerade die aktuelle Studie beendet. Es ist nicht so, dass die Budgets so weit runtergegangen sind, aber man muss es natürlich relativieren, weil die Kosten gleichzeitig extrem gestiegen sind. Wir veröffentlichen das alles erst in den nächsten Wochen, aber ich kann sagen, dass die Budgets erstmalig seit wir die Studie durchführen leicht gesunken sind, also die Marketingbudgets. De facto sind die Kosten allerdings um, ich meine, fast 20 Prozent gestiegen.
Dazu könnten wir beide doch einen kurzen Bericht miteinander machen, oder? Dass wir da noch mal auf die Ergebnisse eingehen.
Offiziell kann ich im Moment nur auf die Ergebnisse vom letzten Jahr verweisen.
Wann publiziert ihr die neuen Ergebnisse offiziell?
Im September.
Im September? Dann machen wir das da. Das passt doch.
Ja, gerne. Aber wie gesagt: Erstmalig ist da tatsächlich eine Entwicklung nach unten zu sehen. Wir befragen ja nicht nur das Gesamtbudget, sondern wir befragen auch die Verteilung des Budgets. Und da bemerken wir, dass nach wie vor sehr viel Geld in die Messen fließt, persönlicher Kontakt, Marktplatzgeschehen und so weiter. Aber, was man eben auch stark sieht, ist das Thema Paid Media. Also Paid Media steigt an und das bedeutet, dass diese digitalen Kanäle natürlich um einiges mehr bespielt werden, auch von den Marketingabteilungen und ich glaube, das sind schon Entwicklungen, die im Moment einfach da sind. Trotzdem ist aus meiner Sicht die größte Herausforderung dieser extreme Technologiewandel für alle. Fürs Marketing und für die Agenturen.
Ich habe vorher ganz bewusst nach der Lust gefragt, weil wir einfach im dritten Jahr hintereinander in der Krise stecken. Weil das was mit uns macht. Und Psychologie in der Wirtschaft eine ungeheure Rolle spielt, was man jeden Tag an der Börse beobachten kann. Da geht es selten um Fakten und ganz oft um Wahrnehmung. Und wenn du, Kai, für dich sagst, ich habe da persönlich immer noch Lust und ich rufe da auch für mich und meine Abteilung bei ebm-papst die Zukunft aus und dass wir vorangehen, dann ist das vom Mindset her was ganz anderes, als es das Land und die Wirtschaft gerade erleben. Die Stimmung wird doch ansonsten von der Fülle der Probleme dominiert, mit denen wir gerade kämpfen: Protektionismus, Bürokratie, Energie, digitale Transformation, Insolvenzen, Unsicherheit darüber, wohin eine deutsche Schlüsselindustrie wie der Automobilbau sich entwickelt. Und in dem ganzen Szenario müssen wir ja irgendwann mal wieder sowas wie eine Hoffnung erzeugen und jetzt ist meine Frage an euch, welche Chancen ergeben sich daraus für B2B-Marken? Ich frage mich, warum nutzt das keiner und positioniert sich mit der Botschaft: Hey, wir haben Lust auf Zukunft? Das mag alles scheiße sein, was wir gerade erleben, aber Leute, wir sind immer noch Deutschland. Wir haben die besten Ingenieure der Welt und wir werden Lösungen finden?
Kann ich nur zu 100% unterschreiben, ich sehe es auch nicht so düster, aber das ist auch meine persönliche Lebenseinstellung. Ich sage, in jeder Krise steckt auch eine Chance. Bleiben wir mal beim Protektionismus: Vielleicht rückt Europa doch näher zusammen und vielleicht entdecken wir Märkte, die wir heute nicht erschlossen haben, weil es vielleicht leichter war, über den Teich zu springen? Obwohl wir mit ebm-papst oft in ein Wettbewerbsumfeld geraten, das man eigentlich 0,0 aushalten kann. Wir werden nie Preisführer sein, das wird für eine deutsche Firma nie der Fall sein. Aber wenn du nach Asien gehst, dann hast du halt diesen Preiskampf massiv. Dann fragt man sich, ob das jetzt so das Allheilmittel ist oder ob es vielleicht in Märkten, die uns noch einen leichteren Zugang ermöglichen, deutlich mehr Chancen gibt, dort ins Geschäft zu kommen. Wir haben Produkte, die sind im asiatischen Markt überhaupt nicht zu etablieren. Zum Beispiel unsere Kompaktventilatoren. Die sind relativ klein, relativ teuer, aber sie sind halt in Europa zu 100 Prozent zuverlässig zu bekommen. Vielleicht haben wir also hier eine Chance, in Europa einfach dieses Produkt tatsächlich wertschöpfend in den Markt zu bringen, wo wir im Rest der Welt keine Chance mehr sehen? Ich glaube, wir müssen einfach schauen, dass diese ganzen negativen Indikatoren immer auch Chancen in sich bergen. Und die muss man halt finden. Indem wir uns sagen, wie schlecht wir sind und wie schlecht unsere Infrastruktur ist und unsere KI-Skills, das bringt uns nicht weiter. Wir müssen uns verändern und müssen die Themen für uns voranbringen.
Wenn ich mir die Welt, also die Marketingwelt, in fünf Jahren vorstelle, ich habe das mit dem Vorstand vom bvik schon diskutiert, da frage ich mich zum Beispiel, ob wir noch eine Website brauchen, wenn irgendwann nur noch per Agent gesucht wird? Wir müssen uns dann doch fragen, wie wir tatsächlich die Suche dieser Agents beeinflussen können. Müssen wir uns zum Beispiel mehr an Foren beteiligen, weil die Agents dort eher suchen? Das sind die Dinge, die sich dramatisch verändern werden. Brauche ich vielleicht eine, ich sage mal, Website-Generierungsmaschine, die meinen augenblicklichen Nutzer für den ganz singulären Fall eine individuelle Erlebniswelt schafft? Und dabei genau die Antworten abbildet, die er sucht? Und ihm vielleicht sogar auch Wettbewerbsinformationen mitgibt und ihm unsere Vorteile dabei aufzeigt? Das sind Fragen, die kann ich heute noch nicht beantworten, aber ich sehe, dass es dorthin gehen wird. Auch eine Customer Journey mit allen ihren Phasen wird sich doch deutlich verkürzen. Weil der Einkäufer einfach an seiner Kiste sitzt, sagt, ich brauche dieses Produkt, mache mir die besten Angebote. Die ballert er sich dann rein und so wird er eine Entscheidungsgrundlage haben. Das wird sich alles komplett verändern.
Und das, glaube ich, das ist einerseits ein Risiko, weil es wieder die Messen gefährden kann, es kann alles Mögliche ins Rutschen kommen und die bestehenden Business-Modelle eliminieren, aber es kann auch eine Chance sein. Und ich glaube, dass uns gar nichts anderes übrig bleibt, als diese Chance zu erkennen und zu nutzen. Also, jetzt können wir Angst haben vor KI. Die KI wird aber nicht mehr weggehen.
Indem wir uns sagen, wie schlecht wir sind und wie schlecht unsere Infrastruktur ist und unsere KI-Skills, das bringt uns nicht weiter
Also ich glaube, Angst vor der KI, darüber sind wir mittlerweile hinweg, oder? Oder was sagen da die Mitglieder?
Oh, das würde ich jetzt nicht sagen. Über Angst vor KI sind wir noch nicht weg, nein. Aber ich würde gerne noch mal ganz kurz zurückspringen. Und zwar dieses in welcher Zeit leben wir gerade und die Zukunftslust. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Unternehmen schon in einem großen strukturellen Wandel sind. Also wir haben Mitgliedsunternehmen dabei, da wird in den nächsten Jahren jeder vierte Mitarbeiter entlassen. Wir kennen Mitgliedsunternehmen, die sind seit einigen Jahren immer wieder in Kurzarbeit. Aber das sind natürlich auch Phasen, in denen Marketing gefragt ist, nämlich zum Thema Krisenkommunikation. Antworten auf Fragen wie: Wo wollen wir hin? Konkret: Wo wollen wir schlanker hin? Wie gehen wir weiter? Wie gehen wir in die Zukunft? Ich glaube, davor dürfen wir auch nicht die Augen verschließen und einfach behaupten, alles sei toll. Die Budgets sinken nicht ohne Grund. Tatsächlich ist es so, dass ein massiver Verschlankungsprozess stattfindet, und das nicht nur bei einzelnen Mitgliedsunternehmen, sondern bei allen. Aktuell spüren wir als bvik, dass wir sehr, sehr viele loyale Mitglieder haben, die uns tatsächlich die Treue halten. Die suchen den Austausch, um mit der Zeit zu gehen und sich untereinander zu unterhalten, wie man seine Mitarbeitenden, seine Marketingmenschen an die Hand nimmt, um dort tatsächlich Zukunftslust auszulösen und zu leben. Die suchen Wege, wie man Relevanz fürs Marketing schaffen kann. Ich glaube, das sind Dinge, wo man eben gemeinsam dann auch besser Lösungen dafür findet, wie es zukünftig weitergehen kann. Aber wie gesagt: Scheuklappen sollten wir nicht aufsetzen. Die Welt ist nicht so rosig und speziell unsere Agenturen haben gerade schon sehr zu kämpfen mit einem harten Preiswettbewerb, mit KI, mit ihrer neuen Rolle und so weiter und so fort. Es gibt schon extreme Themen gerade, aber umso mehr ist eben die Zeit gekommen, sich zu verändern oder sich auch neu zu erfinden.
Ja, ich sag mal, das können wir, das kann ich natürlich leicht sagen: Man muss sich jetzt verändern. Aber genau in den Zeiten, wo der Gürtel enger geschnallt wird, wo auch Agenturen mehr und mehr in Kurzarbeit sind, wird das Thema Transformation eher schwierig. Einerseits die blockierten Köpfe der Menschen, die einfach Angst um ihre Arbeitsplätze, um ihre Existenzen haben, andererseits die fehlenden finanziellen Mittel, um zu investieren, beides macht es nicht leichter. Ich habe die letzten Tage mehrere Gespräche mit Agenturleuten geführt und ich höre von drohenden oder bereits existierenden Insolvenzen. Ich höre, dass manche Star-Agentur der letzten Jahre jetzt noch mit einem Viertel ihres Rohertrags vom Vorjahr planen muss. Da fragt man sich schon, wie das gehen soll.
Ja, wir merken das auch und wir hören vor allen Dingen auch so Aussagen wie, uns fehlen die coolen Projekte, um unsere Mitarbeiter dafür zu begeistern. Also an der Stelle standen wir ja schon mal, dass B2B-Marketing jetzt nicht unbedingt der Bereich war, wo die Leute gerne gearbeitet haben. Aber das hatte sich ja eigentlich gewandelt, weil es viel tollere Cases gegeben hat, weil B2B-Marketing sich mehr aus der Deckung begeben und gezeigt hat, dass es wirklich eine spannende Arbeitswelt ist. Und auch die Industrieunternehmen wurden absolut als attraktive Arbeitgeber gesehen. Dass das nicht mehr so ist, ist jetzt im Moment dieser Krise geschuldet und ich persönlich würde mir auch wünschen, dass Deutschland da einen absoluten Motivationsschub bekommen würde. Natürlich hat jeder auf die neue Bundesregierung gehofft, aber es kommt ja immer wieder eine neue Schlagzeile, wie jetzt mit den Zöllen aus den USA, die einfach regelmäßig die Köpfe beziehungsweise die Menschen dämpft.
Aber ich stehe auch mit meiner Seele und mit allem, was ich habe, dafür, dass wir Lust auf Marketing haben und dass wir Lust auf Zukunft haben. Und ich persönlich glaube eben auch an die deutsche Wirtschaft beziehungsweise an die europäische Wirtschaft. Ich bin überzeugt, dass wir genügend Stellhebel haben, um diese Innovationen auch wieder nach vorne zu treiben. Um zu erreichen, dass der Standort Deutschland wieder der wird, der er mal war.
Oder dass er die Rolle, die er früher hatte, in modernen Zeiten wieder einnimmt, richtig? Welche Bedeutung hat denn so eine Veranstaltung wie der Tag der Industriekommunikation dabei? Also, wenn es darum geht, vielleicht auch mal wieder diese Zukunftslust zu verbreiten?
Also vielleicht erst mal zur Stimmungslage beim Tag der Industriekommunikation, die war extrem positiv. Viele gut gelaunte Menschen, 350 Marketer an einem Ort, die sich ausgetauscht und wirklich auch ausgestrahlt haben, dass sie gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft blicken. Also das war für mich der prägende Eindruck vom Tag der Industriekommunikation, ich habe da wenig davon gemerkt, was wir jetzt gerade besprochen haben. Wir haben wirklich tolle Cases auf der Bühne gehabt, alle nach vorne gerichtet, offensiv, alles in Richtung Zukunft.
Aber, auch das habe ich an dem Tag gespürt: Die Angst vor KI haben wir noch nicht überwunden, also das sehe ich tatsächlich so. Ich glaube, jeder weiß, die KI ist da und die KI wird auch nicht mehr weggehen. Aber es existieren große Unterschiede, wie intensiv mit KI gearbeitet wird und was von den Unternehmen auch gewollt und erlaubt wird. Ich verweise auf zwei unserer Zukunftsvorträge, einmal Professor Dr. Maximilian Lude und einmal Professor Dr. Yasmin Weiß. Maximilian Lude beschäftigt sich mit KI im Allgemeinen und Yasmin Weiß ist Professorin für Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt. Und da ging es schon sehr, sehr weit, also von der sprechenden Bürolampe, die einen daran erinnert, genügend zu trinken, bis hin zur Arbeitsweise der Zukunft mit hybriden Teams. Was ich superspannend finde, also ein Team zu haben mit zehn Menschen ergänzt um 50 KI-Agenten, die einfach so miteinander arbeiten.
Und ich glaube jede Führungskraft muss sich diesen Zukünften stellen. Das fand ich auch so toll, es gibt keine Zukunft mehr, sondern es gibt Zukünfte. Und denen muss man sich stellen und sich wirklich damit auseinandersetzen. Mit dem Ziel, die Chancen und Vorteile darin zu erkennen und nicht immer nur zu befürchten, dass man wegrationalisiert werden könnte. Die Kunst ist also, das als Chance für sich anzunehmen, jede einzelne Mitarbeiterin, jeder einzelne Mitarbeiter. Nutz es, schaff dir Freiräume für neue kreative Gedanken und vertraue auf das, was den Menschen ausmacht. Ich glaube, wenn man mit der Einstellung rangeht, dann kann das eine tolle Zukunft werden. Aber es gibt genügend Menschen, die wirklich davor Angst haben. Und das ist ja übrigens nicht nur bei KI so, sondern es war schon immer so, wenn es um große Veränderungen in der Arbeitswelt geht. Viele haben einfach das Bedürfnis, an ihrer Arbeit und ihren Themen festzuhalten, das ist eine ganz normale, menschliche Reaktion. Und jetzt geht es dazu noch rasanter, also ich glaube, die Geschwindigkeit ist dieses zusätzliche Problem.
Ja, da ist was dran. Unsere Arbeitsgeschwindigkeit wird nie mehr so langsam sein, wie sie heute ist. Es ist eine ungeheure Dynamik, die sich da in diese Entwicklung einbringt. Dazu ist es tatsächlich auch schwierig zu sagen, wo die Reise genau hingeht. Also ich benutze bei mir in der Organisation gerade wieder den VUCA-Begriff (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit). Ich kann doch tatsächlich heute nicht mehr genau sagen, wo wir morgen, nächste Woche, nächsten Monat genau stehen werden. Ich kann nur sagen, dass wir den nächsten Schritt machen müssen. Ich bin als Person für Veränderung komplett offen, ich empfinde Veränderungen als superspannend und ich beschäftige mich gerne damit. Mir macht das deutlich mehr Spaß, als nur den Status Quo zu erhalten. Aber das Tempo zu halten und die Organisationen mitzunehmen, das werden echte Herausforderungen werden.
Es gibt keine Zukunft mehr, sondern es gibt Zukünfte. Und denen muss man sich stellen und sich wirklich damit auseinandersetzen
Was du gerade beschreibst, ist ja das Wesen vieler Transformationen. Wir wissen, wir müssen uns verändern. Wir wissen aber nicht, in welcher Art und wohin. Und genau das, also dieses Einlassen auf ein unbekanntes Ziel, das ist doch so etwas wie eine Urangst in uns Menschen, oder? Man verlangt von uns zu springen, ohne dass wir wissen, wo und wie wir landen werden. Wie ich bereits gesagt habe: Für mich steckt da auch die Aufgabe von Marken. Also die Menschen mitzunehmen, Mut zu machen, Ziele zu zeigen und Lust zu erzeugen, auf das, was da kommen wird.
Kai, was du vorhin erzählt hast, dieses Szenario mit den vollautomatisierten Beschaffungsprozessen, wo ist denn da deiner Meinung nach die Marke? Welche Rolle spielt sie dabei?
Die Marke wird im Kopf des Entscheiders sein, da bin ich zu 100 Prozent sicher. Er wird sich am Ende, und das wird sich auch bei diesen neuen Prozessen nicht ändern, immer für die Marke entscheiden, bei der er das kleinste Risiko vermutet. Oder umgekehrt die größte Sicherheit spürt. Du weißt doch, ich krame jetzt mal in der ganz alten Werbekiste, niemand wurde jemals gefeuert, weil er sich für IBM entschieden hat. Ich glaube, das gilt heute und in Zukunft. Je kritischer die Applikation, desto bewusster wird der Entscheider am Ende der Marke vertrauen.
Und daraus ergibt sich am Ende doch auch eine weitere, interessante Aufgabe fürs Marketing und für Agenturen, also zumindest für die, die sich mit strategischer Markenarbeit beschäftigen: Was ist in dieser Zukunft die Definition von Sicherheit? Du hast vorhin von VUCA geredet: Wie sieht also die Zuverlässigkeit aus, die ich in einem solchen Umfeld als Lieferant und Partner meinen Kunden liefern muss? Da steckt doch für alle eine große Chance?
Genau, es wird ja nicht mehr diese eine Sicherheit geben. So wie es nicht mehr diese eine Zukunft geben wird.
Genau. Das meine ich. Wir werden in einer Welt der vielfältigen Unsicherheiten vielfältige Sicherheiten bieten müssen. Gerade und speziell auch in Geschäftsbeziehungen. Über Termintreue, Qualität und die bekannten Standards hinaus.
Und unter anderem deshalb darf man schon Lust auf diese Zukünfte haben.
Das glaube ich auch.
Ja, wahrscheinlich kommt es einfach nur darauf an, für sich selbst, für seinen Verantwortungsbereich, fürs Unternehmen, diese entscheidenden Punkte herauszuarbeiten. Ich meine, Kai, wir haben vorhin darüber geredet, wie sich deine Bedeutung und die deiner Abteilung fürs Unternehmen ebm-papst entwickelt hat. Und das entspricht interessanterweise einer These, die ich vor ungefähr zehn Jahren von einer großen Unternehmensberatung gelesen habe. Die haben behauptet, dass das Marketing in Zukunft die Abteilung im Unternehmen sein wird oder gar muss, die die Daten, die überall erhoben werden, zusammenführt und dann aber auch die richtigen Rückschlüsse daraus zieht. Weil Marketing – und jetzt zitiere ich meinen Freund und regelmäßigen Gesprächspartner Waldemar Pförtsch – weil Marketing bedeutet, Menschen zu verstehen. Und das wird immer, bei aller künstlichen Intelligenz, bei aller Automatisierung, bei allem, was da noch kommen wird, wird das der Schlüssel sein, oder?
Ja, kann ich zu 100 Prozent unterschreiben. Wir haben bessere Daten geliefert, unsere Prognosen waren genauer, wir waren schneller … und wir sind seitdem in der Lage, fürs Unternehmen strategische Ableitungen vorzunehmen und so bedeutende Entscheidungen vorzubereiten. Das macht einen am Ende wichtiger. Ich kann das nur jeder Marketingleiterin und jedem Marketingleiter empfehlen. Dieser Weg bedeutet Sichtbarkeit fürs Marketing im ganzen Unternehmen. Und wenn du das erreicht hast, läuft alles andere mit. Bei uns hat den Anstoß einer der Geschäftsführer gegeben, der wollte, dass wir uns drum kümmern. Und ich war mir darüber im Klaren, dass Daten nicht unbedingt zu meiner großen Stärke gehören. Aber dadurch, dass wir relativ schnell erste Erfolge erzielen konnten, haben wir die angesprochene Sichtbarkeit im Top-Management erreicht, was uns sehr geholfen hat und immer noch hilft. Wir werden seitdem eingeladen, wenn es darum geht, im Unternehmen die richtigen Weichen zu stellen.
Im Prinzip seid ihr auch Innovationstreiber innerhalb des Unternehmens. Innovations- und Changetreiber. Welche Abteilung hat denn schon den Vorteil, nach innen und außen agieren zu können? Das ist doch ein riesiger Vorteil des Marketings. Innen-Kommunikation, Außen-Kommunikation und da an der richtigen Stelle zu sein und vom CEO mitgetragen werden, das hilft natürlich enorm.
Da würde mich zum Abschluss nochmal eins interessieren. Was dieser ganzen Entwicklung bisher aus meiner Erfahrung in vielen Unternehmen im Weg stand, war das Silodenken. Wie schätzt ihr den Status ein? Sind wir auf einem guten Weg, sind die Mauern schon ein bisschen kleiner oder wird nach wie vor viel zu viel Energie in das Erhalten der Silos gesteckt?
Ich kann das für ebm-papst ganz gut beantworten. Wenn ich jetzt auf Vertrieb und Marketing schaue, das ist das Umfeld, in dem ich mich vor allem bewege, dann haben wir Silos massiv abgebaut. Mittlerweile haben wir ein Ineinandergreifen und ein voneinander profitieren. Also wenn ich es mit Anfang meiner Karriere vergleiche, dann ist es halt so, dass wir Aufgaben übernehmen, die früher originäre Vertriebsaufgaben gewesen wären. Sind sie aber heute nicht mehr. Es ist Aufgabe von uns. Nicht nur die Potenziale der Märkte zu erkennen, sondern den Vertrieb dann auch zur richtigen Zeit zu den richtigen Kunden zu schicken, das ist das, was wir am Ende eben leisten können und wo wir einen Benefit bieten. Wir sind heute erst wieder mit einigen Hochkarätern aus unserem Produktmanagement zusammengesessen und haben überlegt, wie wir sie bei ihren Aufgaben mit unseren Zahlen und Skills besser unterstützen können. Also, das hätte es früher nie gegeben. Oder, dass bei unseren globalen Kältetechnik-Meetings zwei Drittel der Agenda mittlerweile vom Marketing beigetragen werden, weil Marketing-Intelligence und Marktzugangsthemen diskutiert werden und wir messen und ermitteln, wohin wir uns entwickeln müssen, damit die Experience unserer Kunden weiterhin zum Erfolg führt. Das alles hätte es vor 20 Jahren einfach nicht gegeben. Früher hätten die Kolleginnen und Kollegen gesagt, die können mit ihren Buntstiften machen, was sie wollen. Zwischenzeitlich ist es so, dass wir mit unserer Expertise gefragt sind. Das hat sich im Laufe der Jahre entwickelt.
Ich empfinde das als großen Benefit meiner eigenen Historie. Ich konnte über diese lange Zeit, die ich jetzt schon bei ebm-papst arbeite, Vertrauen aufbauen. Vertrauen bei den Führungskräften und bei den Menschen in den anderen Abteilungen. Wenn der Marketingleiter sagt, er kümmert sich drum, dann kümmert er sich auch drum und es kommt in der Regel auch was Vernünftiges dabei raus. Das geht meines Erachtens nicht, wenn man alle drei Jahre den Job wechselt.
Trotzdem sind Silos, wenn ich jetzt mal wieder die Perspektive des Verbandes einbringen darf, immer noch ein Thema. Es geht vor allem um HR, IT, Vertrieb und Marketing. Das sind aus meiner Sicht die großen Abteilungen, die letzten Endes auch Silos aufgebaut haben. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass alle an diesem Thema dran sind. Zum Beispiel HR im Bereich Employer Branding, der Vertrieb bei der Leadgenerierung. Hier spüren diese Abteilungen, dass Marketing wirklich helfen kann. Daraus folgt, dass auch die Akzeptanz von Marketing gestiegen ist, beispielsweise beim Vertrieb. Aber nichtsdestotrotz gibt es schon noch diese Silos. Die werden aber, glaube ich, sukzessive weiter abgebaut und eine große Komponente wird dabei in Zukunft sein, die gleichen Datenquellen zu haben. Das heißt auf vergleichbare Daten zu schauen, ob das jetzt CRM ist oder ob das Business-Intelligence-Lösungen sind, die über diesen Systemen stehen. Also einfach eine gleiche Datenbasis zu nutzen und gemeinsam an dem Erfolg des Unternehmens zu arbeiten. Ich glaube, das ist das Erfolgsrezept der Zukunft. Ein anderes wird es nicht geben.
Nicht nur die Potenziale der Märkte zu erkennen, sondern den Vertrieb dann auch zur richtigen Zeit zu den richtigen Kunden zu schicken, das ist das, was wir am Ende eben leisten können und wo wir einen Benefit bieten
Sehr schön, darf ich das als Schlusswort stehen lassen? Kai, da lassen wir Ramona gerne den Vortritt, oder?
Sehr gerne.
Du hast die Headline für den Artikel selbst gemacht, Ich schlage vor, wir nehmen: Wir sind mittlerweile mit unserer Expertise gefragt. Ich finde, diese Aussage zeigt eine entscheidende und schöne Entwicklung fürs Marketing und dokumentiert genau das, worüber ich mit euch sprechen wollte.
Ich bin fein damit.
Dann danke euch sehr für dieses spannende Gespräch und wünsche euch gute Zeit mit anhaltender Zukunftslust.
Sehr gerne, danke auch von unserer Seite.
Ich fand es prima. Ciao.
Wer ist der bvik?
Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) wurde 2010 gegründet und ist eine unabhängige Organisation für Marketing-Verantwortliche der Industrie und Profis der B2B-Kommunikationsbranche. Der bvik, der Industrie-Verband für Kommunikation und Marketing, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Industrieunternehmen und Kommunikationsdienstleistern zu fördern, zu verbessern und zu professionalisieren. Mit rund 3000 B2B-Marketern aus über 250 Mitgliedsunternehmen ist der bvik der größte Kommunikationsverband der DACH-Region. Die Mitglieder profitieren vom regelmäßigen Austausch, einem starken Netzwerk und den gewachsenen, engen Beziehungen zwischen Industrieunternehmen und Kommunikationsdienstleistern.