Deutschland bleibt entgegen mancher Erwartungen ein bevorzugter und attraktiver Arbeitsort für internationale Arbeitnehmer, wie eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt.
Die Studie, die von der Boston Consulting Group, der Jobbörse Stepstone und deren Dachorganisation The Network durchgeführt wurde, bewertet Deutschland auf Platz fünf der begehrtesten Arbeitsziele weltweit und als führendes nicht-englischsprachiges Land nach Australien, den USA, Kanada und Großbritannien. Rund 150.000 Personen aus 188 Ländern wurden zwischen Oktober und Dezember des vergangenen Jahres befragt. Knapp ein Viertel von ihnen sucht aktiv nach Arbeitsmöglichkeiten im Ausland, während über 60 Prozent grundsätzlich offen für einen Umzug ins Ausland wären.
Deutschland hat jedoch im Vergleich zu 2018, als es noch auf dem zweiten Platz lag, etwas an Beliebtheit bzw. Anziehungskraft eingebüßt. Diese Tendenz veranlasste den Präsident des Arbeitgeberverbandes (BDA), Rainer Dulger, bereits im vergangenen Jahr zu einem eindringlichen Appell an die Politik, rasch etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun. Ansonsten rechne er fest damit, dass Deutschland an Wohlstand verlieren wird. „Deutschland muss wieder attraktiv werden für Fachkräfte aus dem Ausland“, sagte Dulger und fügte an:
Wir brauchen eine Willkommenskultur wie in anderen großen Einwanderungsländern.
Deutsche Arbeitnehmer selbst zeigen hingegen wenig Neigung, ins Ausland zu ziehen: Nur sieben Prozent der 14.000 hierzulande Befragten, darunter Einheimische und Zuwanderer, sind an einer Auslandsbeschäftigung interessiert. Bevorzugte Ziele dieser Gruppe sind die Schweiz und Österreich.
Auf globaler Ebene ist London die beliebteste Stadt für internationale Arbeitnehmer, gefolgt von Amsterdam und Dubai, während Berlin sich ebenfalls unter den Top-Sechs befindet. Wichtiger als das Zielland oder eine spezifische Stadt ist für die meisten Befragten jedoch die Qualität bzw. die Attraktivität des Jobangebots.